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Unternehmerische Sozialverantwortung

Was ist Unternehmerische Sozialverantwortung, wieso sollten sich Unternehmen “sozial” verhalten und wie sieht das bei ViOffice aus?

In diesem Blogpost möchten wir das Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) – zu dt. “Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung” oder “Unternehmerische Sozialverantwortung” – einmal grundsätzlich beleuchten.

Was ist unternehmerische Gesellschaftsverantwortung?

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sehen wir zunehmens auf eine immer stärker globalisierte Welt, die vor immer größeren Herausforderungen steht, sowohl global als auch regional. Es sollte hierbei der Auftrag der Gesellschaft und folglich auch der Politik sein, private Akteur:innen für möglichst große gesellschaftliche Wohlfahrt und minimale Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu regulieren. Hierbei gehen einzelne, teilweise sehr zentrale Aspekte jedoch durch politischen Opportunismus, Unwillen oder schlicht auf Grund anderer Interessen verloren oder werden hinten angestellt.

CSR beschreibt in diesem Kontext den freiwilligen Beitrag von privaten Wirtschaftsakteur:innen zu nachhaltigen, gesellschaftlichen oder sozialen Zielen über staatliche Regulierung hinaus. Das mag Unternehmensinterne Aspekte (Löhne, Arbeitsumfeld, Gewinnmargen, …), Wertschöpfungsketten (z.B. Einhaltung freiwilliger Arbeits- und Umweltstandards) oder auch äußere Aspekte wie Spenden, Sponsoring oder Mitarbeit an sozialen Projekten betreffen. Ähnlich wie bei sozialer Verantwortung von Privatpersonen wägen Unternehmen hierbei allen markttheoretischen Interessen zum Trotz zwischen ihrer eigenen Wirtschaftlichkeit und gesellschaftlich-sozialen Zielen ab. Die Europäische Kommission definiert CSR als:

“die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft”

Wieso würden sich Unternehmen “sozial” verhalten?

Ein Grund, wieso sich ein Unternehmen dazu entscheiden kann, dem Ansatz der CSR zu folgen ist, weil es sich selbst als Teil der Gesellschaft versteht (auch “Corporate Citizenship” genannt). Wie alle anderen Mitglieder einer Gesellschaft, profitiert das Unternehmen von öffentlichen Einrichtungen, Infrastruktur und anderen Gesellschaftsmitgliedern. Es trägt somit – genau wie alle Anderen – also auch eine Mitverantwortung an dem Erhalt und gesellschaftlichem Fortschritt.

Ein weiterer, nicht-altruistischer Grund kann die Nutzung als Werbemittel sein, um bestimmte Kundschaftsgruppen zu erreichen, denen z.B. Nachhaltigkeit ein großes Anliegen ist. Auch kann CSR die Reputation eines privaten Unternehmens bei Mitarbeitenden und anderen Akteur:innen steigern, wodurch CSR eine wirtschaftlich (opportunistisch) orientierte Komponente innehalten kann. Hiervon lässt sich ableiten, dass in einer stärker sozial/nachhaltig orientierten Gesellschaft CSR wirtschaftlich bedeutsamer und auch lohnenswerter werden kann.

In vielen Fällen, in denen CSR verfolgt wird, kann von einer Mischung beider Motivationshintergründe ausgegangen werden. Man mag hierbei vermuten, dass ein altruistischer Ansatz aufrichtiger und in gewissem Sinne auch langfristiger als die wirtschaftliche Motivation ist. Doch egal welcher Teil davon überwiegt, das Ergebnis bleibt (im Rahmen den das marktwirtschaftliche System vorgibt) gleich: nachhaltiges, soziales und gesellschaftlich fortschrittliches Verhalten, welches über die staatlichen Mindestanforderungen hinausgeht.

Man sollte hierbei jedoch auch nicht verschweigen, dass es durchaus möglich ist CSR in einem geringen Maß umzusetzen einzig und allein um die Einführung teifgreifender, verpflichtender Regulierungen von staatlicher Seite zu vermeiden. Dies kann (und wird) insbesondere von Großunternehmen und wirtschaftlichen Lobby-Verbänden genutzt. Das freiwillige Einhalten von sozialen, ethischen und ökologischen Standards durch wirtschaftliche Akteur:innen sollte deswegen also kein Grund sein, diese und noch darüber hinausgehende Standards nicht gesetzlich zu forcieren und somit zu festigen.

Wo sehen wir uns in diesem Kontext?

Wir selbst sehen ViOffice als ein unternehmerisches Projekt, welches sich an nachhaltiger, ethischer und sozial gerechter Zukunftsfähigkeit orientiert.

Hierzu setzen wir beispielsweise auf nachhaltige Energiequellen für unsere digitale Infrastruktur, denn gerade der Software- und IT-Bereich ist ein treibender Faktor im steigenden Energiebedarf des globalen Nordens. Doch nicht nur die Minderung des eigenen ökologischen Effekts ist ein geeignetes Mittel, auch Ausgleiche anderer Form (wie schon oben beschrieben) können angemessene Mittel sein

Desweiteren setzen wir in unserer internen und externen Arbeit, sowie bei unseren Produkten ausschließlich auf Freie (Libre) Software. Dies hat zum Einen praktische Gründe, denn Freie Software erlaubt es uns die jeweiligen Softwareprojekte selbst und auf eigener Infrastruktur zu betreiben. Wir sind hierbei vollkommen unabhängig von den ursprünglichen Entwickler:innen und können die Projekte selbstständig nach unseren Vorstellungen anpassen. Zum Anderen geht dies selbstverständlich auch mit einem finanziellen Aspekt einher, denn oftmals können Projekte, die unter einer FOSS-Lizenz stehen, ohne finanzielle Verpflichtungen den Entwickler:innen gegenüber genutzt werden (dennoch kann und sollte im Einzelfall über einmalige oder regelmäßige Kompensation von Softwareautor:innen nachgedacht werden). Letztlich schafft Freie Software außerdem mehr Glaubwürdigkeit für die Nutzenden, denn sie haben Einblick in den Quellcode der Dienste (oder beauftragen Dritte damit) und können genaustens nachvollziehen, was diese tun und was eben nicht. Zum Beispiel lehnen wir Nutzer:innenverfolgung (“Tracking”) grundsätzlich ab und gehen damit weit über bestehende Datenschutzgesetze hinaus.

Schlussendlich bieten wir einfache und nützliche Werkzeuge zu angemessenen Preisen, welche sich primär an unseren Kosten und an realistischer, nachhaltiger Zukunftsorientierung messen. Unser Preismodell zielt hierbei weder darauf ab, ganze Marktsegmente zu dominieren, noch auf eine eiserne Gewinnoptimierung. Wir streben durch Solidaritätspreise sozialen Ausgleich und Teilhabe an, ohne hierbei Kompromisse der Funktionalität einzugehen.

ViOffice ist uns ein Herzensprojekt und spiegelt unsere eigenen Vorstellungen einer ökologischen, gerechten, selbstbestimmten und solidarischen Gesellschaft wider.

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Jan ist Mitgründer von ViOffice. Er kümmert sich insbesondere um die technische Umsetzung und Wartung der Software. Seine Interessen liegen insbesondere in den Themengebieten Sicherheit, Datenschutz und Verschlüsselung.

Neben seinem Studium der Volkswirtschaftslehre, später der angewandten Statistik und seiner daran anknüpfenden Promotion, hat er jahrelange Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung, Opensource und Serveradministration.